Wer einen Kamin oder Ofen zuhause hat, weiß: Scheitholz ist ein absoluter Klassiker unter den Brennstoffen. Einfach gesagt sind Holzscheite nichts anderes, als vorgetrocknete und spalterecht aufbereitete Stücke von Holz, meist heimischer Baumarten. Doch wie erkennt man gutes Buchenholz, wie lagert man es richtig und wie holt man am meisten Energie fürs Geld heraus? Genau darum geht es hier.
Was ist Scheitholz genau?
Definition und Arten von Scheitholz
Mit Scheitholz sind die typischen, gespaltenen Holzstücke gemeint, die du für deinen Scheitholzofen oder Kamin kaufen kannst. Das Holz stammt oft direkt aus dem nahegelegenen Wald, ist aber vorher ordentlich verarbeitet: gefällt, gelagert, kleingesägt und getrocknet. Es unterscheidet sich ganz klar von Alternativen wie Pellets oder Holzbriketts dadurch, dass es in natürlicher Form bleibt und nicht extra gepresst wird.
Typische Holzsorten und ihre Brenneigenschaften
Zu den Favoriten zählen eindeutig Buche, Eiche und Fichte. Besonders beliebt ist Buchenholz, weil es gut verfügbar und relativ günstig ist. Was viele aber nicht wissen: Fichte – ein sogenanntes Spanholz – hat zwar einen etwas niedrigeren Heizwert, eignet sich aber gut zum Anzünden, weil sie schnell brennt und sofort viel Wärme gibt.
Holzart | Heizwert (kWh pro rm) | Brenndauer | Rauch/Funken |
---|---|---|---|
Buche | 1.800 | lang | wenig |
Eiche | 1.700 | lang | mittel |
Fichte | 1.600 | kurz | viel |
Vorteile und Nachteile von Scheitholz
Scheitholz hat klare Pluspunkte: Es ist nachhaltig, in der Region oft leicht erhältlich und preislich attraktiv. Im Januar 2025 kostet ein Raummeter Buchenholz durchschnittlich etwa 147 Euro. Vergleicht man den Preis pro Kilowattstunde Energie, liegt Buche da ziemlich gut mit unter 10 Cent. Und natürlich ist das gemütliche Kamingefühl unschlagbar.
Aber ganz so simpel ist es nicht immer: Bei Scheitholz kommt es stark auf den Wassergehalt an – feuchtes Holz brennt einfach schlechter und produziert mehr Rauch und gefährliche Emissionen. Außerdem macht die Lagerung meist mehr Arbeit, weil man die Holzscheite trocken aufbewahren muss.
Scheitholz kaufen – Worauf achten?
Qualität erkennen: Trockenheit macht den Unterschied
Trockenes Holz verbrennt sauberer, effizienter und sicherer. Der ideale Wassergehalt liegt unter 20 Prozent – trockenes Buchenholz erkennst du zum Beispiel daran, dass es sich leicht und etwas hohl anfühlt und bei Aneinanderklopfen hell klingt.
Zertifikate und Gütesiegel als Orientierung
Achte beim Kauf auf Siegel wie FSC oder PEFC. Sie garantieren, dass das Holz aus nachhaltiger deutscher Holzernte stammt und keine Raubbau-Geschichten dahinterstecken. Wenn möglich, entscheide dich für Scheitholz aus deiner Region. Das spart den oft kostspieligen Transport und unterstützt Betriebe vor Ort.
Regionale Anbieter vs. Online-Kauf
Online-Händler locken oft mit scheinbar günstigen Preisen. Aber Vorsicht: die Dienstleistung Lieferung haut dann doch ordentlich was drauf. Regionale Anbieter bieten meist bessere Gesamtpreise an, häufig inklusive Lieferung ins Hause.
Scheitholz richtig lagern – Schritt-für-Schritt Anleitung
Der ideale Lagerplatz
Der beste Platz fürs Holzlager ist trocken, luftig und sonnenbeschienen. Holzhaufen im Schatten oder direkt am Haus fördert Schimmel. Kleine Checkliste für den perfekten Lagerplatz:
- sonnig und luftig gelegen
- windgeschützt, aber nicht komplett abgeschlossen
- Abstand zur Hauswand mindestens 10 cm
Das perfekte Holzlager bauen
Eine Holzunterlage, etwas Dachüberstand und fertig ist das ideale Brennholzlager. Paletten aus Holz sind super – langlebig, günstig und praktisch.
Folgende Fehler kommen leider oft vor und verderben den Holzvorrat:
- Holz stapeln ohne Zwischenräume
- Bodenberührung ohne Schutzschicht
- direkte Lagerung an der Hauswand ohne Luftzufuhr
Scheitholz optimal nutzen und verbrennen
Anzünden und optimale Verbrennung im Kamin Ofen
Oft unterschätzt aber wirklich wichtig: das richtige Anzünden von Scheitholz. Erst trockenes Anmachholz locker stapeln, darüber feineres Stückholz wie Fichte. Die größeren Scheite wie Buche oder Eiche kommen erst nach guter Glut dazu. Ergebnis? Schönes Feuer, schnelle Verbrennung und wenig Rauchentwicklung.
Effizienz und Heizleistung verbessern
Willst du deine Energie optimal nutzen, verbrenne lieber weniger Holz auf einmal, dafür öfters nachlegen. Kleine Mengen Scheitholz erzeugen saubere Verbrennung, konstant starke Wärme und weniger Feinstaub-Emissionen.
Häufige Fragen rund ums Scheitholz
- Wie lange hält Scheitholz? Gut gelagert bleibt es locker 2-3 Jahre in Top Qualität.
- Welches Holz nehme ich für meinen Kamin? Buche und Eiche sind super. Fichte zum Anheizen.
- Warum raucht mein Ofen so stark? Wahrscheinlich feuchtes Holz oder schlechte Lüftung.
- Wie erkenne ich trockenes Holz? Heller Klang, rissige Oberfläche, wenig Gewicht.
- Was heißt Ster oder Raummeter? Maßeinheiten: Ster = Raummeter (1 rm = 1m³ gestapeltes Holz).
Scheitholz: Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Scheitholz ist nicht nur gemütlich, sondern spielt tatsächlich eine ziemlich wichtige Rolle beim Klimaschutz. Holz gilt als CO₂-neutral – bei nachhaltiger Holzernte aus dem Wertwald bindet der neue Baum, der nachwächst, die gleiche Menge Kohlenstoff wieder ein, wie vorher beim Verbrennen frei wurde.
Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas braucht Scheitholz weniger Energie für die Herstellung und schont definitiv unseren Planeten langfristig.
Hier ein kleiner Überblick, wie Scheitholz gegenüber anderen Heizmethoden abschneidet:
- Öl und Gas: hohe CO₂-Emissionen
- Pellets und Hackgut: ähnlich umweltfreundlich, aber höhere Verarbeitung
- Scheitholz: sehr nachhaltig bei korrekter Nutzung, geringster Aufwand in der Verarbeitung
Fest steht: Wer sich für Scheitholz entscheidet, sollte das bewusst und mit einer gewissen Verantwortung tun. Dann ist es definitiv eine umweltfreundliche und sinnvolle Art, sein Haus warm zu halten, die gemütliche Wärme und Atmosphäre zu genießen – und zwar guten Gewissens.